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dpa-AFX: ROUNDUP/Scheinwerferspezialist Hella wird vorsichtiger: Automarkt eingetrübt

LIPPSTADT (dpa-AFX) - Der Scheinwerferspezialist Hella hat
sich im ersten Halbjahr in einem stagnierenden Automobilumfeld etwas besser
entwickelt als vor einem Jahr. Umsatz und operatives Ergebnis legten leicht zu.
"Vor allem im zweiten Quartal hat sich der Automobilmarkt weiter eingetrübt und
nicht die Produktionsvolumina erreicht, die ursprünglich für diesen Zeitraum
prognostiziert worden sind", sagte Bernard Schäferbarthold, Vorsitzender der
Geschäftsführung am Dienstag laut einer Mitteilung. Die Marktbedingungen blieben
weiterhin anspruchsvoll.

Der Automobilzulieferer bestätigte daher zwar grundsätzlich die Prognosen
für das laufende Jahr. So soll der währungs- und portfoliobereinigten Umsatz
zwischen 8,1 und 8,6 Milliarden Euro liegen, die operative Marge zwischen 6,0
und 7,0 Prozent betragen. Allerdings erwartet Hella dabei nun jeweils Werte in
der unteren Hälfte der Spanne. Die Aktie gab im frühen Handel zunächst leicht
nach.

Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz im Jahresvergleich um 0,9 Prozent
auf gut 4 Milliarden Euro. Bereinigt um Währungseffekte betrug das Plus 1,6
Prozent. Getragen wurde das Wachstum von der Sparte mit Lichtprodukten - was
allerdings maßgeblich der vollumfänglichen Berücksichtigung eines chinesischen
Gemeinschaftsunternehmens zu verdanken war.

Das operative Ergebnis legte in den ersten sechs Monaten um 1,4 Prozent auf
248 Millionen Euro zu. Die entsprechende Marge verbesserte sich leicht von 6,1
auf 6,2 Prozent. Nach Steuern stieg der Gewinn dank Buchgewinne aus der
Veräußerung von Geschäften um fast die Hälfte auf 242 Millionen Euro.

Im zweiten Halbjahr dürften sich zum einen die globalen Produktionsvolumina
schlechter entwickeln als noch vor einigen Monaten angenommen, sagte der
Hella-Chef. Zum anderen sollten die Auswirkungen aus dem Kundenmix, vor allem in
China, sowie langsamer als erwartet anlaufende Serienprojekte bei einzelnen
Kundenprogrammen weiter anhalten.

Aufgrund des weiter steigenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks hatte Hella im
Februar ein Sparprogramm vor allem in Europa aufgelegt. Mit diesem will der
Scheinwerfer-Spezialist die Kosten bis Ende 2028 jährlich um brutto 400
Millionen Euro senken. Rund zwei Drittel der Einsparungen strebt das Unternehmen
vor allem über geringere Produktkosten, operative Verbesserungen sowie verkürzte
Entwicklungszyklen und vereinfachte Prozessen an - etwa durch die Nutzung von
Künstlicher Intelligenz. Das weitere Drittel der Einsparungen soll vor allem
durch den Abbau von Überkapazitäten sowie die Verlagerung und Bündelung von
Tätigkeiten im globalen Netzwerk realisiert werden.

Hella gehört seit Anfang 2022 zum französischen Autozulieferer Forvia
(ehemals Faurecia). Dieser hält fast 82 Prozent der gelisteten
Anteile des zuletzt mit rund neun Milliarden Euro bewerteten Unternehmens. Der
vom US-Milliardär Paul Singer kontrollierte Hedgefonds Elliott kommt auf knapp
zehn Prozent der Anteile./mne/nas

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