OFFENBACH (dpa-AFX) - Verbraucherinnen und Verbraucher hatten im vergangenen
Jahr laut einer Hochrechnung im Schnitt 13,7 Minuten lang keinen Strom, weil
etwa bei Bauarbeiten die Leitungen beschädigt wurden. Dies geht aus einer
Untersuchung des Verbands der Elektrotechnik Elektronik und Informationstechnik
(VDE) hervor, die der Deutschen Presse-Agentur dpa am Dienstag vorab vorlag.
Der Statistik des Forums Netztechnik/Netzbetrieb im VDE liegen Daten der
Netzbetreiber zugrunde, die rund 75 Prozent des deutschen Stromnetzes
repräsentieren. 2022 habe die durchschnittliche Unterbrechungsdauer bei 11,8
Minuten gelegen.
Ein Grund für Störungen sei die seit 2020 generell hohe Bautätigkeit im
Straßen- und Breitbandausbau, die immer wieder zu Schäden an Stromkabeln führe,
hieß es. "Die Anzahl der Unterbrechungen pro Kunde lag 2023 bei 0,34, was
bedeutet, dass jeder Kunde im Schnitt lediglich einmal alle drei Jahre von einer
Störung betroffen ist."
Auch Orkane führten zu Unterbrechungen
In den Zahlen nicht enthalten sind allerdings Unterbrechungen durch höhere
Gewalt und geplante Abschaltungen. So habe höhere Gewalt 2023 zu Unterbrechungen
von durchschnittlich 4,3 Minuten geführt. "Dazu zählten beispielsweise lokale
Auswirkungen der Orkane Ronson, Denis und Zoltan oder das Schneetief Robin."
Geplante Abschaltungen hätten mit weiteren rund fünf Minuten zu Buche
geschlagen.
Der VDE bezeichnete die Stromversorgung in Deutschland trotz der
Unterbrechungen als eine "der stabilsten der Welt".
Die Technologie-Organisation wies darauf hin, dass durch den Umbau des
Energiesystems auf erneuerbare Energien die Netzauslastung zunehme und der
Netzbetrieb anspruchsvoller werde. "Dadurch werden immer häufiger netzbezogene
Maßnahmen notwendig, um den sicheren Netz- und Systembetrieb
aufrechtzuerhalten", hieß es./tob/DP/mis