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dpa-AFX: ROUNDUP: Salzgitter kappt erneut 2024er-Ziele und verschärft Sparkurs

SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlhersteller Salzgitter hat
nach einem schwachen Geschäft in den ersten neun Monaten die Prognose für 2024
erneut gesenkt. Der Konzern rechnet im laufenden Jahr jetzt mit einem noch
stärkeren Umsatzrückgang als bisher und mit einem Verlust vor Steuern in
dreistelliger Millionenhöhe. Salzgitter-Chef Gunnar Groebler kündigte am
Dienstag bei der überraschenden Vorlage von Eckdaten und der gesenkten Prognose
zudem einen schärferen Sparkurs an.

Wegen der ausgeprägten Schwächeperiode in wichtigen Zielmärkten sei ein
umfassendes, über das laufende Ergebnisverbesserungsprogramm "Performance 2026"
hinausgehendes Maßnahmenpaket eingeleitet worden. Der verschärfte Sparkurs werde
das Ergebnis im laufenden Jahr mit bis zu 120 Millionen Euro belasten. Von den
Maßnahmen sei vor allem der Geschäftsbereich Handel betroffen. "Die genannten
Einmaleffekte werden direkt oder indirekt künftige Perioden entlasten."

Vor Steuern werde 2024 ein Verlust von 275 bis 325 Millionen Euro erwartet.
Es ist bereits die dritte Senkung des Gewinnziels in diesem Jahr. Zuletzt hatte
das Unternehmen noch mit einem ausgeglichenen Vorsteuerergebnis gerechnet. 2023
hatte Salzgitter vor Steuern 238 Millionen Euro verdient. Der Umsatz soll der
gesenkten Prognose zufolge auf 9,5 bis 10 Milliarden Euro sinken. Das wäre ein
Rückgang um bis zu zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die seit Monaten stark unter Druck stehende Aktie sackte nach der
Bekanntgabe der gesenkten Prognose bis zu fünf Prozent ab. Das im SDax
notierte Papier konnte die anfänglichen Verluste aber schnell
reduzieren. Am Nachmittag büßte der Börsenwert des Unternehmens nur noch knapp
ein Prozent auf knapp 820 Millionen Euro ein. Die Aktie gehört allerdings in
diesem Jahr zu den größten Verlierern unter den deutschen Nebenwerten. Seit
Jahresbeginn fiel der Kurs um mehr als die Hälfte.

Das Unternehmen kämpft vor allem mit dem schwachen wirtschaftlichen Umfeld.
In den ersten neun Monaten fiel der Umsatz um acht Prozent auf 7,7 Milliarden
Euro. Der Verlust vor Steuern habe bis Ende September 140 Millionen Euro
betragen - nach einem Gewinn von 254 Millionen ein Jahr zuvor. In dem Verlust
ist eine Abschreibung bei der Mannesmann Precision Tubes Gruppe im
Geschäftsbereich Stahlverarbeitung enthalten.

Positiv habe sich dagegen die 30-prozentige Beteiligung am Metallverarbeiter
Aurubis ausgewirkt. Diese habe das Ergebnis mit rund 109
Millionen Euro gestützt und damit deutlich stärker als im Vorjahr.

Die detaillierten Zahlen für die ersten neun Monaten will Salzgitter am 11.
November veröffentlichen./zb/mne/jha/

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