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dpa-AFX: EZB-Bankenaufsicht: Banken müssen Widerstandskraft stärken

FRANKFURT/BRÜSSEL (dpa-AFX) - Die EZB-Bankenaufsicht warnt Geldhäuser im
Euroraum, sich auf ihren zuletzt gestiegenen Gewinnen auszuruhen. "Es ist eine
gute Nachricht, dass die Banken profitabler sind, aber wir fordern sie dringend
auf, diese Gelegenheit zu nutzen, um ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken",
sagte die Chefin der Bankenaufsicht der Europäischen Zentralbank (EZB), Claudia
Buch, den Zeitungen "Handelsblatt", "Expansión", "Il Sole 24 Ore" und "Les
Echos" in einem gemeinsamen Interview.

"Die Stresstests zur Cyber-Resilienz, die wir in diesem Jahr durchgeführt
haben, haben beispielsweise gezeigt, dass die Banken im Allgemeinen gut
vorbereitet sind, dass sie aber auch ihre Cyber-Resilienz verbessern müssen -
was sehr kostspielig ist", sagte Buch. "Die Abwägung zwischen kurzfristigen
Dividendenerwartungen der Aktionäre und Investitionen in die
Widerstandsfähigkeit ist für ein nachhaltiges Wachstum entscheidend."

Sorge gegenüber ausländischen Banken unbegründet

Zu einer möglichen Übernahme der Commerzbank durch die
italienische Großbank Unicredit äußerte sich Buch nicht direkt.
Indirekt ging sie auf Sorgen deutscher Unternehmer ein, die fürchten, die
Commerzbank könnte womöglich weniger Kredite an den deutschen Mittelstand
vergeben, wenn sie von der Unicredit geschluckt würde.

"Während Krisen weisen ausländische Banken manchmal stabilere
Kreditvergabemuster auf als heimische Banken, weil sie ein diversifiziertes
Geschäftsmodell haben", sagte Buch. "Die Bedenken, die ich manchmal höre, sind
nicht gut begründet." Buch betonte, ihre Aussagen bezögen sich nicht auf
spezifische Banken.

Die EZB-Bankenaufsicht war vor zehn Jahren als Lehre aus der Banken- und
Finanzkrise geschaffen worden. Seit dem 4. November 2014 ist die Europäische
Zentralbank die zentrale Bankenaufsichtsbehörde für den Euroraum. Nach jüngsten
Angaben überwacht die EZB-Bankenaufsicht 113 Banken direkt, die zusammen für 82
Prozent des Bankenmarktes im Währungsraum stehen. Ziel der gemeinsamen Aufsicht
ist, mit einheitlichen Regeln für die größten Geldhäuser im Euroraum für mehr
Stabilität im Finanzsystem zu sorgen./ben/DP/mis

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