dpa-AFX: Joker Malen erlöst überlegene Dortmunder gegen Sturm Graz
DORTMUND (dpa-AFX) - Joker Donyell Malen hat für Borussia Dortmunds
Rumpftruppe den Champions-League-Pflichtsieg gegen Sturm Graz
gesichert. Am vierten Spieltag der europäischen Königsklasse erlöste der
eingewechselte Niederländer mit seinem späten Siegtreffer (85. Minute) zum 1:0
(0:0) den drückend überlegenden Fußball-Bundesligisten gegen den
österreichischen Double-Gewinner. Damit feierte der ersatzgeschwächte BVB trotz
neun Ausfällen drei Tage nach dem wichtigen 2:1 gegen RB Leipzig den nächsten
Erfolg.
Mit neun Punkten haben die Westfalen damit nach vier von acht
Vorrundenspielen das Erreichen der K.o.-Runde fest im Blick und sind beste
deutsche Mannschaft in der Champions League. Die Dortmunder blieben damit auch
im 13. Champions-League-Heimspiel am Stück ungeschlagen. Am Samstag muss der BVB
noch einmal beim FSV Mainz 05 ran, ehe einige Spieler in der Länderspielpause
ihre "Wehwehchen" (Sahin) auskurieren sollen.
Dortmund muss am Samstag auswärts liefern
Gerade in Mainz sind die Dortmunder noch einmal gefordert. Zuletzt setzte es
vier Auswärtsniederlagen am Stück in Pflichtspielen. "Es ist nicht alles durch
ein gutes Spiel wieder gut. Wir müssen jetzt auf diesem Weg bleiben, wir
brauchen Siege", sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl vor dem Spiel bei
DAZN. Das 2:1 am Samstag gegen Leipzig habe "sehr gut getan".
"Aber was war nur ein kleiner Schritt. Wir wissen natürlich, dass wir in
dieser Woche mit diesem Spiel und insbesondere am Wochenende liefern müssen",
forderte Kehl. Und sein Team spielte gegen den österreichischen Double-Sieger
engagiert und war klar feldüberlegen. Tore erzielte der BVB vor der Pause aber
nicht.
Dortmund klar überlegen
Mit derselben Taktik mit nur einem Sechser (Felix Nmecha) und demselben
Personal wie am Samstag drückte Dortmund und hatte bis zum Pausenpfiff 13:2
Torschüsse. Die beste Möglichkeit vergab Maximilian Beier kurz vor dem Ende der
ersten Halbzeit nach einem 50-Meter-Lauf. Seinen Schuss klärte Otar Kiteishvili
gerade noch vor der Linie.
"Heute wäre ein guter Tag gewesen, ein, zwei Jungs mal draußen zu lassen",
hatte Sahin vor dem Spiel gesagt. "Aber das müssen wir jetzt bis zur
Länderspielpause durchziehen." Tatsächlich war einigen Spielern anzumerken, dass
sie Blessuren mit sich rumschleppen. Doch wie schon gegen Leipzig war Donyell
Malen der einzige erfahrene Spieler auf der Bank, auf der sonst nur noch fünf
Feldspieler aus dem Reserveteam aus der 3. Liga Platz nahmen. Insgesamt neun
Profis fehlten Sahin diesmal.
Sahin hätte gerne rotiert, konnte es aber nicht
Trotz der vielen Ausfälle war Dortmund auch in der zweiten Halbzeit klar
überlegen und spielte nur auf ein Tor. In letzter Konsequenz waren die Westfalen
dabei aber zu umständlich. Mit zunehmender Spieldauer wurde auch die Müdigkeit
der Spieler auf dem Feld unübersehbar. Sprints wurden nicht mehr alle
durchgezogen und etliche Pässe wurden unsauberer. Erst Malen, der in der 67.
Minuten für Marcel Sabitzer eingewechselt worden war, belohnte die Dortmunder
für ihren abermals beherzten Auftritt mit seinem Treffer./lap/DP/he