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dpa-AFX: ROUNDUP 2: Neues Retro-Modell soll Puma helfen - Aktie verliert

(neu: Details, Aktienkurs aktualisiert, Markteinschätzung)

HERZOGENAURACH (dpa-AFX) - Der weltweit drittgrößte Sportartikelhersteller
Puma will mit der Neuauflage des Kult-Sportschuhs "Speedcat"
massives Wachstum generieren. Puma hatte das Modell Ende der 1990er Jahre
eigentlich als feuerfesten Schuh für Motorsport-Piloten entwickelt. Als er 2001
auf den Markt kam, wurde der Schuh mit dünner Sohle zu einer Modeerscheinung im
Alltagsgebrauch.

Puma hatte das Modell in diesem Jahr im Zuge der Retro-Welle wieder
aufgelegt, auch als Antwort auf den Konkurrenten Adidas , der mit
Retro-Modellen wie "Samba" und "Gazelle" große Verkaufserfolge einfährt.

Das dritte Quartal des laufenden Jahres verlief für Puma durchwachsen. So
lastete der starke Euro auf dem Umsatz, vor allem im Vergleich zur türkischen
Lira und zum mexikanischen Peso. Währungsbereinigt zeigte sich jedoch ein
beschleunigtes Wachstum im Vergleich zum Vorquartal. Das operative Ergebnis trat
nahezu auf der Stelle. Damit hinkt Puma dem Konkurrenten Adidas weiter
hinterher.

Die im MDax notierte Aktie weitete ihre Verluste am frühen Nachmittag aus
und gab um fast fünf Prozent nach. Neben den Quartalszahlen spielte auch die
US-Wahl eine Rolle. Sie zog auch den Rivalen Adidas mit herunter. So herrscht
die Sorge, dass die beiden deutschen Hersteller in ihrem US-Geschäft demnächst
unter höheren Zöllen leiden könnten. Der Republikaner Trump hatte im Rahmen
seiner "America-First-Politik" im Wahlkampf ankündigt, die US-Wirtschaft mit
Zöllen auf Importware schützen zu wollen.

Laut einem Händler könnte Adidas etwas besser positioniert sein als Puma, um
höhere Zölle abzufedern. Dem Börsianer zufolge sind dabei weniger Zölle auf
deutsche Importe relevant, sondern jene, die Trump eventuell auf Einfuhren aus
China erheben werde. Adidas habe den Anteil an US-Importen aus China bereits auf
14 Prozent reduziert, doch bei Puma sei er mit etwa 32 Prozent deutlich höher,
so der Marktteilnehmer. Adidas-Aktien verloren 2,5 Prozent.

Puma habe weitere Fortschritte bei der Stärkung der Marke gemacht,
kommentierte Konzernchef Arne Freundt die Zahlen. Damit lege das Unternehmen die
Grundlage für ein schnelleres Wachstum. "Obwohl es Zeit braucht, sind wir auf
einem guten Weg, den Markenwert und die Markenbegehrlichkeit zu steigern", so
Freundt.

Im dritten Quartal lag der Umsatz mit 2,3 Milliarden Euro minimal unter dem
Niveau des Vorjahreszeitraums, wie das Unternehmen in Herzogenaurach mitteilte.
Währungsbereinigt gab es ein Wachstum von fünf Prozent. Zum Vergleich:
Lokalrivale Adidas war hier zuletzt doppelt so schnell gewachsen.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Puma stieg leicht auf rund
237 Millionen Euro. Unter dem Strich verblieb mit 128 Millionen Euro ein um drei
Prozent niedrigerer Gewinn.

Im Gesamtjahr soll das operative Ergebnis zwischen 620 und 670 Millionen
Euro liegen. 2023 hatte Puma vor Zinsen und Steuern 622 Millionen Euro
verdient./dm/nas/DP/nas/mis

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