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dpa-AFX: ROUNDUP: Starke Auftragslage bei Maschinenbauer Dürr - Homag schwächelt

BIETIGHEIM-BISSINGEN (dpa-AFX) - Der Maschinenbauer und Autozulieferer Dürr
hat sich trotz der anhaltenden Schwäche bei seinem
Holverarbeitungsspezialisten Homag im vergangenen Quartal besser geschlagen als
gedacht. Die Schwaben profitierten von der Übernahme des
Automatisierungstechnikers BBS Automation und zogen trotz der Flaute in der
Autoindustrie weiter kräftig Bestellungen an Land. Auf Jahressicht soll der
Auftragseingang nun auf rund 5 Milliarden Euro anschwellen und damit am oberen
Ende der Prognosespanne liegen. "Aus heutiger Sicht werden wir alle Jahresziele
trotz des herausfordernden Umfelds sicher erreichen", sagte Konzernchef Jochen
Weyrauch laut Konzernmitteilung vom Donnerstag.

An der Börse gehörte die Aktie am Vormittag mit mehr als sieben Prozent zu
den Favoriten im SDax .

Beim Umsatz hält das Management allerdings nur noch die untere Hälfte der
bisherigen Bandbreite von 4,7 bis 5 Milliarden Euro für wahrscheinlich, nachdem
im dritten Quartal der Erlös mit 1,16 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau
stagnierte. Dagegen schwoll der Auftragseingang im Vorjahresvergleich um rund
ein Drittel auf gut 1,2 Milliarden Euro an.

Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (bereinigtes
Ebit) sank jedoch vor allem wegen des Ergebniseinbruchs bei Homag um gut ein
Fünftel auf 65,1 Millionen Euro. Damit schlug sich Dürr aber immerhin besser als
von Analysten gedacht.

Nach Steuern verdiente der Konzern im dritten Quartal noch 40,4 Millionen
Euro, nach 46,9 Millionen Euro vor einem Jahr. Hier schlugen höhere Sonder- und
Zinsaufwendungen im Zusammenhang mit der Übernahme von BBS Automation durch.
Dürr konnte diese Belastungen aber teilweise durch einen Gewinn aus der
Veräußerung des dänischen Befülltechnik-Spezialisten Agramkow abfedern.

Der Konzern steckt aktuell im Umbau, der Agramkow-Verkauf und die
BBS-Übernahme sind Teil der strategischen Fokussierung auf das Kerngeschäft mit
der Autoindustrie. Dazu will Dürr Anfang 2025 auch seinen Lackieranlagenbau mit
dem Bereich Application Technology im neuen Geschäftsbereich Automotive
zusammenführen. Die BBS Automation stärkt wiederum den Bereich
Automatisierungstechnik und dürfte sich nach Konzernangaben positiv auf die
Umsatz- und die Auftragsentwicklung im Gesamtjahr 2024 auswirken.

Unterdessen kämpft der Holzbearbeiter Homag weiterhin mit einer
Marktschwäche. Nach drei Quartalen liegt zwar auch dort der Auftragseingang über
dem Vorjahr, "eine wirkliche Erholung im Geschäft mit Möbel- und
Holzhausherstellern ist aber noch nicht spürbar", hieß es von Dürr dazu.

Dürr hat inzwischen mit einer Kürzung der Belegschaft reagiert. Ende
September zählte der Konzern noch knapp 19.900 Beschäftigte, ein Rückgang von
rund vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei Homag wurden 350 Stellen in
Deutschland auf Basis freiwilliger Vereinbarungen abgebaut. Zudem fielen rund
180 Stellen durch den Verkauf von Agramkow aus dem Konzern.

Der Umbau äußert sich nach Konzernangaben inzwischen auch in einer von
Quartal zu Quartal wieder anziehenden Profitabilität. Im vergangenen
Jahresviertel lag die um Sondereffekte bereinigte operative Marge (Ebit) bei 5,6
Prozent, während für die ersten neun Monate 5,2 Prozent zu Buche standen. Für
das Gesamtjahr liegt der Zielkorridor bei 4,5 bis 6 Prozent, im Jahr 2023 hatte
die Marge bei 6,1 Prozent gelegen. Nach Steuern will Dürr unverändert in diesem
90 bis 150 Millionen Euro verdienen, nach gut 110 Millionen Euro im
Vorjahr./tav/niw/mis

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