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dpa-AFX: ROUNDUP: Lanxess bestätigt Gewinnziel für 2024 - Aktie aber kräftig unter Druck

KÖLN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Lanxess sieht sich nach
einem Gewinnwachstum im dritten Quartal auf Kurs zu seinem Jahresziel. Das im
MDax notierte Unternehmen profitierte zuletzt von einer in Summe
höheren Auslastung, während die - in der Branche übliche - Weitergabe
niedrigerer Rohstoffkosten an Kunden die Umsatzentwicklung bremste. Zudem wirkt
das Sparprogramm. Lanxess-Chef Matthias Zachert spricht laut Mitteilung vom
Donnerstag aber von einem anhaltend schweren Fahrwasser und einem schwierigen
Wettbewerbsumfeld. So leidet die gesamte Branche schon länger auch unter
Konjunkturproblemen Chinas. Die Aktie geriet weiter kräftig unter Druck.

Bei einem geringen Umsatzrückgang auf 1,6 Milliarden Euro steigerten die
Kölner das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und
Abschreibungen (Ebitda) in den drei Monaten bis Ende September im
Jahresvergleich um gut 45 Prozent auf 173 Millionen Euro. Damit liegt das
operative Ergebnis etwas über der mittleren Analystenschätzung. Unter dem Strich
blieb eine Million Euro hängen - nach einem deutlichen Minus vor einem Jahr.

Zwar habe Lanxess die Markterwartungen etwas übertroffen, doch erschienen
die Geschäftszahlen im Detail eher durchwachsen bis schwach, erklärte
Branchenexpertin Georgina Fraser von der Bank Goldman Sachs in einer ersten
Einschätzung. So klängen etwa die Unternehmensäußerungen zur Nachfrage
vorsichtiger als bei der Konkurrenz. Auch habe sich die Sparte Advanced
Intermediates besser geschlagen als gedacht, die Geschäftsbereiche Specialty
Additives sowie Consumer Protection seien allerdings unter den Erwartungen
geblieben.

Gleichwohl konnten sowohl Specialty Additives als auch Advanced
Intermediates ihre operativen Ergebnisse gegenüber dem sehr schwachen
Vorjahreszeitraum steigern. Allerdings sei im Bereich Specialty Additives rund
um Kunststoffzusätze und Flammschutzmittel die Nachfrage auf niedrigem Niveau
geblieben, insbesondere im Bereich der Bauindustrie, hieß es vom Unternehmen.
Das Segment Advanced Intermediates profitierte indes von einer Belebung des
Geschäfts mit anorganischen Farbpigmenten etwa für Farben und Lacke sowie für
Kunststoffe.

In der Sparte Consumer Protection überschattet derweil eine schwache
Nachfrage der Kunden aus der Agrarbranche wieder bessere Geschäfte rund um
Materialschutz- und Konservierungsmittel sowie Stoffen zur Wasseraufbereitung.
Mit Blick auf das Agrargeschäft warte sie nun auf Äußerungen des Managements mit
Blick auf das Schlussquartal und wie viel Vorsicht im diesbezüglichen Ausblick
einkalkuliert sei, so Goldman-Analystin Fraser. Denn die Agrarausblicke großer
Kunden wie BASF erschienen durchaus konstruktiver.

Alles in allem kalkuliert Lanxess-Chef Matthias Zachert für 2024 weiterhin
mit einem bereinigten operativen Ergebnis (Konzern-Ebitda) zwischen 10 und 20
Prozent über dem Vorjahreswert von 512 Millionen Euro. Konkret bedeutet das ein
operatives Ergebnis von rund 563 bis gut 614 Millionen Euro. Die mittlere
Markterwartung liegt noch bei 586 Millionen Euro.

Am Aktienmarkt kamen die Resultate schlecht an. Der Lanxess-Kurs fiel um
mehr als sechs Prozent auf 24,10 Euro, was den letzten Platz im Index der
mittelgroßen Werte, dem MDax, bedeutete. Die teils deutliche Erholung von Anfang
September bis Mitte Oktober ist damit verpufft./mis/men/jha/

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