dpa-AFX: O2 hat mehr Handykunden und wirtschaftet profitabler
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Mobilfunkanbieter O2 Telefónica gewinnt in der
Kundengunst etwas hinzu. Ende September habe man in Deutschland rund 28,5
Millionen Mobilfunkanschlüsse mit festen Verträgen gehabt, teilte das
Unternehmen in München mit. Das sind rund 0,2 Millionen mehr als drei Monate
zuvor.
Von diesen Mobilfunkanschlüssen kommen allerdings noch 11,5 Millionen vom
Wettbewerber 1&1 , der sich auf dem O2-Netz gewissermaßen
eingemietet hat und dessen Kunden mit dem Netz des Münchner Unternehmens
verbunden werden.
1&1 baut derzeit sein eigenes Netz auf. Das ist allerdings noch so klein,
dass die Firma aus Montabaur in Rheinland-Pfalz auf die Zusammenarbeit mit einem
großen Netzbetreiber mit bundesweiter Abdeckung angewiesen ist - damit
1&1-Kunden auch dort telefonieren und surfen können, wo ihr Anbieter keine
eigenen Antennen hat. Lange Zeit arbeitete 1&1 mit O2 zusammen, unlängst
wechselte die Firma aber zu Vodafone . Dadurch wiederum verliert
O2 die Sim-Karten von 1&1, die bis Mitte 2025 auf das Vodafone-Netz umgebucht
werden sollen. Die Mieteinnahmen aus diesem Großvertrag werden dadurch
kontinuierlich sinken.
Nach Aussage von O2-Chef Markus Haas wird seine Firma die damit verbundenen
Einbußen im Umsatz und Betriebsergebnis kompensieren, indem man Geschäft mit
anderen Firmen macht. "Die Netzkapazitäten, die 1&1 heute nutzt, haben wir im
Markt schon weiterverkauft." Unlängst hatte O2 einen Vertrag mit der
Telekommunikationsfirma Lyca Mobile verkündet, der in Deutschland keine eigenen
Antennen hat und künftig das O2-Netz nutzt.
Firmenchef Haas stellte zudem Geschäftszahlen für das dritte Quartal 2024
vor. Der Umsatz sank um 1,6 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro, der um
Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) stieg um 2,7 Prozent auf knapp
0,7 Milliarden Euro - das Unternehmen wirtschaftet also profitabler als zuvor.
Haas begründete das mit Effizienzmaßnahmen./wdw/DP/ngu