dpa-AFX: ROUNDUP: Hochtief legt Gewinnsprung hin - Gewinnziel für 2024 bestätigt
ESSEN (dpa-AFX) - Gut gefüllte Auftragsbücher treiben den Baukonzern
Hochtief weiter voran. Umsatz und Ergebnisse legten im dritten
Quartal zu. "Hochtief hat sich als führender Infrastruktur- und
Dienstleistungsanbieter positioniert und ist gut unterwegs, um die steigende
Nachfrage zu bedienen, die sich aus diesen Megatrends ergibt", sagte
Unternehmenschef Juan Santamaría am Donnerstag bei Vorlage von Quartalszahlen.
Das Gewinnziel für das Gesamtjahr bestätigte das mehrheitlich zum spanischen
Infrastrukturkonzern ACS gehörende MDax
-Unternehmen. Die Aktie verlor nach der Veröffentlichung der
Zahlen 0,2 Prozent. Allerdings ist das Papier seit der Jahreswende um rund 14
Prozent teurer geworden.
Der um Sondereffekte bereinigte Konzerngewinn stieg in den drei Monaten bis
Ende September im Jahresvergleich um fast 18 Prozent auf 149 Millionen Euro, wie
der Baukonzern in Essen mitteilte. Im laufenden Jahr rechnet Hochtief dank eines
guten Auftragsbestands weiter mit einem bereinigten Nettogewinn von 560 bis 610
Millionen Euro. 2023 war der bereinigte Gewinn um gut sechs Prozent auf rund 553
Millionen gestiegen.
Rückenwind verspricht sich das Unternehmen dabei neben
Infrastrukturprojekten auch vom Bau von Rechenzentren. Tech-Konzerne stecken
wegen wachsender Datenmengen und des KI-Trends viel Geld in den Ausbau von
Rechenleistung.
So habe allein die US-Tochter Turner in den ersten neun Monaten Aufträge für
Rechenzentren in den USA im Wert von 5,3 Milliarden US-Dollar erhalten, schrieb
Santamaría, der auch ACS-Chef ist, in einem Aktionärsbrief. Zu Beginn des
laufenden Jahres habe Turner vom Internetkonzern Meta den Auftrag
erhalten, im US-Bundesstaat Indiana ein Rechenzentrum im Wert von mehr als 800
Millionen US-Dollar zu bauen. Die australische Hochtief-Tochter Cimic erhielt
laut Hochtief-Chef im abgelaufenen Quartal Verträge für den Bau für
Rechenzentren in Malaysia und im australischen Melbourne.
Der Ordereingang stieg in den drei Monaten bis Ende September auf
vergleichbarer Basis um neun Prozent auf fast 10,8 Milliarden Euro. Zu den
Neuaufträgen gehörten eine Reihe von Projekten in den Bereichen Hochtechnologie,
Energiewende und Infrastrukturprojekte mit Fokus auf Nachhaltigkeit, sagte
Santamaría. Ende September schwoll der Auftragsbestand auf fast 66 Milliarden
Euro an.
Inklusive Sondereffekten wies Hochtief im dritten Quartal einen Gewinn von
143 Millionen Euro aus. Das waren gut ein Viertel mehr als ein Jahr zuvor. Der
Umsatz kletterte um gut acht Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Dazu trugen vor
allem gute Geschäfte der US-Tochter Turner bei. Zudem fließt die australische
Tochter Thiess seit Mai voll in die Bilanz. Hochtief hatte den Anteil an dem
Unternehmen im April erhöht.
Derweil schafft der spanische Mutterkonzern durch einen Zusammenschluss
zweier Konzernbeteiligungen das zweitgrößte Tiefbau- und Bauunternehmen in den
Vereinigten Staaten. Hochtief wird an dem durch das Zusammengehen
der Tochter Flatiron und Dragados North America entstehenden neuen Unternehmen
38,2 Prozent der Anteile halten. ACS die restlichen 61,8 Prozent. Die
Transaktion soll in der zweiten Jahreshälfte abgeschlossen werden./mne/niw/he