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dpa-AFX: ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax setzt Korrektur am großen Verfallstag fort

FRANKFURT (dpa-AFX) - Zum großen Verfall an den Terminbörsen haben die
Anleger am deutschen Aktienmarkt weiter Gewinne mitgenommen. Der Dax
verlor am Freitag 0,47 Prozent auf 22.891,68 Punkte. Auf
Wochensicht büßte der Leitindex damit knapp ein halbes Prozent ein. Aus
charttechnischer Perspektive hielt er sich aber letztlich über der
21-Tage-Linie, die Investoren Hinweise auf den kurzfristigen Trend gibt. Am
Dienstag hatte der Dax noch ein Rekordhoch bei 23.476 Zählern erreicht.

Nun sei der Dax aber im Konsolidierungsmodus, stellte Marktanalyst Jochen
Stanzl vom Handelshaus CMC Markets fest. "Dass der Aktienmarkt mal fällt, ist
gut und gesund." So hat der Dax allein 2025 bereits rund 15 Prozent zugelegt.

Der MDax der mittelgroßen Unternehmen büßte vor dem
Wochenende 1,09 Prozent auf 28.783,60 Punkte ein. Sein Jahresplus beträgt noch
12,5 Prozent.

Vom "großen Verfall" sprechen Börsianer, wenn Optionen und Futures auf
Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Dadurch kann es zu
deutlichen Kursschwankungen kommen.

Dass der Bundesrat am Vormittag den Weg für das milliardenschwere
Finanzpaket von Union und SPD freigemacht hat, trieb die Aktienkurse nicht mehr
an. "Viele Anleger haben in den letzten Wochen bereits eingepreist, dass mehr
Geld fließt", kommentierte eToro-Marktanalyst Maximilian Wienke. Außerdem würden
die hohen Kurse angesichts der politisch volatilen Lage zunehmend kritisch
hinterfragt, schrieb Thomas Altmann von QC Partners mit Blick auf die
US-Zollpolitik.

Auch andere europäische Börsen gaben nach. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
50 schloss 0,50 Prozent tiefer mit 5.423,83 Punkten. In Paris,
London und der Schweiz ging es ebenfalls abwärts. Der New Yorker Leitindex Dow
Jones Industrial verlor zum Handelsschluss in Europa leicht.

Hierzulande kam es insbesondere bei den Werten in den hinteren Börsenreihen
zu deutlichen Kursbewegungen. So sackten die Aktien von Fuchs als
Schlusslicht im MDax um 6,9 Prozent ab. Die Jahreszahlen und der Ausblick des
Schmierstoffherstellers enttäuschten die Anleger.

Die Papiere von Douglas brachen um 22,5 Prozent ein. Damit
waren sie der größte Verlierer im Kleinwerte-Index SDax . Wegen
der zunehmenden Konsumzurückhaltung in einem unsicheren Wirtschaftsumfeld kürzte
die Parfümeriekette den Ausblick drastisch. Laut einem Händler ist dies der
nächste Schlag für die Anleger, da Douglas schon im Februar die operativen
Gewinnerwartungen wegen des schwachen Weihnachtsgeschäfts gedämpft hatte.

Zweitschwächster SDax-Wert waren Amadeus Fire mit einem Minus
von 12,2 Prozent. Auch hier verwiesen Börsianer auf den Ausblick als Belastung.
Eine fehlende Belebung des Marktumfeldes stimmt den Personaldienstleister
pessimistisch für das laufende Jahr.

Im Dax sorgte ein gesenkter Geschäftsausblick des US-Konkurrenten Fedex
für Verluste von 2,5 Prozent bei den Aktien der DHL Group
. Fedex leidet unter der eigenen Schwäche in den Vereinigten
Staaten. Einem Händler zufolge lässt dies auch negative Rückschlüsse für den
deutschen Wettbewerber in dessen Express-Segment zu.

Infineon bekamen derweil die Kursschwäche von US-Chipriese
Micron zu spüren und gaben 2,8 Prozent nach. JPMorgan-Analyst
Harlan Sur sprach zwar von "starken Zahlen nebst Ausblick" bei Micron,
allerdings hatten die Aktien zuvor im laufenden Jahr schon um mehr als ein
Fünftel zugelegt.

Auch die jüngst von Rekord zu Rekord geeilten Papiere von Rheinmetall
litten weiter unter Gewinnmitnahmen und büßten 2,3 Prozent ein.
Der Schwung durch das Finanzpaket ließ bei den Rüstungswerten zuletzt spürbar
nach. Deutz schnellten trotzdem 19,6 Prozent hoch auf rund 7,40
Euro. Analyst Jorge Gonzalez Sadornil von der Privatbank Hauck & Aufhäuser sieht
bei dem Motorenhersteller durch die milliardenschweren Investitionen in Rüstung
und Infrastruktur weiteres Potenzial bis zu seinem neuen Kursziel von 11 Euro.

Den Verkauf des Vergleichsportals Verivox honorierten die Anleger von
ProSiebenSat.1 mit einem Kursplus von 2,2 Prozent. Durch den Deal
ist die Voraussetzung für den Einstieg von US-Finanzinvestor General Atlantic
beim Medienkonzern erfüllt, er wird neuer Minderheitsaktionär.
Bernstein-Analystin Annick Maas lobte, dass sich die Struktur von ProSiebenSat.1
vereinfache./niw/mis

--- Von Nicklas Wolf, dpa-AFX ---

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