Altersarmut: Frauen häufiger betroffen als Männer
Am 21 August 2019 veröffentlicht von der OLB-Redaktion der OLB
Zum Tag der Gleichstellung: Altersarmut bei Frauen
Es war ein langer Weg, bis das weibliche Geschlecht in weiten Teilen des Lebens die gleichen Chancen und Rechte wie das männliche hatte. Jedoch trifft dies nicht auf jeden finanziellen Aspekt zu: Viele Frauen leiden als Seniorinnen unter Armut, da sie sich leider viel zu wenig mit Finanzen und Altersabsicherung auseinandersetzen. Ein wichtiges Thema, das dieser OLB Ratgeber-Artikel anlässlich des "Tags der Gleichberechtigung" am 26. August beleuchtet.
Wann gilt man in Deutschland als arm?
Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens zur Verfügung hat, ist armutsgefährdet. Laut Statista galten im Jahr 2017 Alleinstehende mit einem Nettoeinkommen von 13.152 Euro pro Jahr als einkommensschwach. Heruntergerechnet waren das 1.096 Euro pro Monat. Dieser Wert schwankt innerhalb des Landes, im Osten zum Beispiel ist er geringer. Auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, lag die Armutsquote bei 19,7 Prozent.
Wie viele Frauen sind in Deutschland von Altersarmut betroffen?
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat 2016 einen Bericht herausgebracht. Darin heißt es: Ein eigenes Nettoeinkommen über 2.000 Euro hätten nur 10 % der Frauen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren, aber 42 % der Männer im gleichen Alter. Insbesondere alleinerziehende Mütter hätten überdurchschnittlich oft ein geringes Einkommen. Dafür gibt es Gründe:
- Zum einen liege der Schiefstand daran, dass mehr Frauen als Männer halbtags oder in einem Minijob arbeiten: In Teilzeit oder geringfügiger Beschäftigung waren nur 1 % der Männer – dafür aber 16 % der Frauen. Somit ist die weibliche Bevölkerung viel mehr als die männliche gefährdet, später in prekären Verhältnissen zu leben.
- Zum anderen sind biographische Umbrüche wie eine Schwangerschaft und eine darauf folgende Elternzeit mitverantwortlich für ein geringes Einkommen im Ruhestand. Die damit einhergehende Abwesenheit im Berufsleben berücksichtigt das Rentensystem kaum – die Mütterrente nur in geringem Ausmaß. Weitere Risiken stellen eine Scheidung oder der Todesfall des Ehegatten dar. Denn meistens sind die Männer die Hauptverdiener und sichern ihre Lebensgefährtinnen finanziell ab.
Wie kann man sich vor Altersarmut schützen?
Insbesondere Alleinerziehende haben ein größeres Risiko, ihren Lebensabend mittellos zu verbringen. Um Familie und Job zu vereinbaren, arbeiten viele in Teilzeit. Gute Löhne in Halbzeitstellen wären daher sicher eine hilfreiche Option, um den Worst-Case Altersarmut zu verhindern – es dürfte allerdings noch dauern, bis Unternehmen dieses Modell umsetzen. Immerhin bekommen hilfsbedürftige Menschen vom Staat Unterstützung und können ab 65 bzw. 67 Jahren mit der Grundsicherung ihr geringes Einkommen aufstocken.
Des Weiteren spielt beim Schutz vor Altersarmut das Thema private Vorsorge eine zentrale Rolle. Hier kann es sehr lohnend sein, sich früh genug mit der Alterssicherung zu beschäftigen. Die OLB bietet beispielsweise mit der Allianz Privatrente mehrere Optionen an: So kann zwischen einer vollständigen Auszahlung, einer Teilauszahlung oder einer monatlich höheren Zusatzzahlung zu den vorhandenen Einkünften gewählt werden. Das Angebot passt sich zudem individuell an die Bedürfnisse an: So kann man sich unter anderem für den Fall einer Berufsunfähigkeit absichern oder nach dem eigenen Ableben die Hinterbliebenen finanziell unterstützen.
Das Fazit
Frauen sollten sich trauen, mehr Verantwortung für ihre Zukunft zu übernehmen und sich eingehender mit dem Thema Finanzen auseinandersetzen. Eine gute Altersvorsorge ist neben der erwähnten Privatrente etwa auch ein Aktienfondssparplan. Dieser bietet selbst Sparern mit kleinem Budget eine gute Möglichkeit, für bevorstehende Zeiten etwas zurückzulegen. Bei biografischen Umbrüchen sollte sich Ehefrauen und Mütter zudem nicht am klassischen Familienmodell als Absicherung orientieren. Vielmehr sollten sie sich schon früh genug mit ihren Geld-Angelegenheiten befassen, um im letzten Lebensabschnitt auf eigenen Beinen zu stehen. So steht einem in finanzieller Hinsicht ruhigen Lebensabend nichts im Weg.